Grabrede für Weihbischof Vinzenz Guggenberger     

 

(geschrieben und vorgetragen von Josef Lichtinger jun. Osterham)

 

Hochwürdigster Herr Weihbischof Pappenberger, hochwürdigster Herr Bischof Schraml hochwürdigster Herr Altbischof Manfred Müller, hochwürdige Geistliche, trauernde Familie Guggenberger, werte Trauergemeinde.

Im Namen der Pfarrei Hofkirchen darf ich Ihnen liebe Familie Guggenberger unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen.

 

Als ich am vergangenen Mittwochnachmittag vom Tod unseres Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Vinzenz Guggenberger erfuhr, kam mir eine Erinnerung aus meiner Ministrantenzeit wieder in den Sinn. Damals zelebrierte Weihbischof Guggenberger am Stephanietag in Weichs die Messe und ich durfte Ihm am Altar dienen, was ich als besondere Ehre empfand.

 

So wie ich, werden sich wohl viele an Begegnungen mit unserem Weihbischof erinnern. Zurück denken an die Primiz 1953, die Bischofsweihe 1972 im Hohen Dom zu Regensburg, die meisten aber werden noch die Bilder des vierfachen Priesterjubiläums aus dem Jahre 2003 vor Augen haben, dass Weihbischof Guggenberger zusammen mit unseren Hofkirchner Pfarrern Josef und Hans Rohrmeier sowie unserem ehemaligen Priester Josef Schmaißer feierlich hier in der Pfarrkirche beging.

 

Diese Ereignisse sind Höhepunkte in der Geschichte unserer Pfarrei Hofkirchen -  unzertrennbar mit unserem Weihbischof Vinzenz Guggenberger verbunden, dem renommiertesten Bachler – und wir möchten nicht verleugnen, dass wir darauf Stolz sind.

 

Seinem bischöflichen Wahlspruch: „Dem Herrn ein Wohlbereitetes Volk schaffen“ ist er durch unermüdlichen Einsatz stets Treu geblieben – hat sich hierdurch viele Verdienste erworben, blieb dabei stets bodenständig und seiner Heimat sowie der Landwirtschaft verbunden.

So lange es sein Gesundheitszustand zuließ, kam er alljährlich an Allerheiligen in die Pfarrkirche zur Mitfeier des Gräberumgangs.

Danach sprach er gerne mit ehemaligen Schulkameraden und Nachbarn.

Auch sonst war er sooft es seine Zeit erlaubte zu Hause in Osterham anzutreffen und ging mit dem Brevier in der Hand über die Flure.

Im Dorf hieß es dann: „Hast scho gsehn, unser Weihbischof ist wieder im Land“.

„Unser Weihbischof“ wohl deshalb weil er trotz seiner vielen Ämter und Titel stets einer von uns blieb.

 

Zum Abschied möchten wir nochmals ein herzliches Vergelt´s Gott sagen für all seine Verdienste. Ganz besonderer Dank gilt Ihm, für die Überlassung seiner Bischofsgabe der Figur des hl. Christopherus, die nun auf der Frauenseite hier in unserer Kirche zusammen mit seinem Wappen einen Ehrenplatz eingenommen hat.

 

Dieses Kranzgebinde ist ein äußerliches Zeichen unserer Anteilnahme und Dankbarkeit.

Wir werden Ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

Hochwürdigster Herr Weihbischof, Ruhe in Frieden.